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Hautnah

Das Bauernmuseum Lammersdorf wurde im Sommer 1984 eingerichtet und am 23. September 1984 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es erhielt wenig später vom Landschaftsverband die offizielle museale Anerkennung und stellt schon als solches ein Unikat in der Region dar. Das Lammersdorfer Heimatmuseum ist gleichsam ein Spiegel der Lebens- und Erlebniswelt unserer Vorfahren im Monschauer Land, das im Laufe seines Bestehens von tausenden Besuchern aufgesucht wurde.

Es ist mehr als eine Sammel- und Erhaltungsstelle für Antiquitäten oder ein Ausstellungsort für historische Gegenstände, Dokumente und Fotos. Es ist eine Informationsquelle für alles, was mit der früheren Landwirtschaft in Lammersdorf und den umliegenden Ortschaften zu tun hat. Zudem beinhaltet es das Wissen um kirchliche und weltliche Brauchtümer, um alte Handwerke, um Schulen und Kirchengebäude, um Straßen, Gassen und Flurnamen, um die Mundart, die lokale Kriegsgeschichte und das gesellschaftliche Miteinander in früherer Zeit.

Im Bauernmuseum findet die ortsbezogene Geschichte und deren Erforschung, Dokumentation und Publikation ihren Niederschlag, indem dort die verbliebenen Zeugnisse vieler Epochen der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die große Historiensammlung des Bauernmuseums macht das Leben unserer Vorfahren noch einmal greif- und nachvollziehbar.

Wer einmal den schweren Spaten, mit dem unsere Vorfahren die Grassoden im Venn abgehoben haben, in die Hand nimmt, kann sich vielleicht vorstellen, wie quälend die Arbeit mit den schweren Gerätschaften mangels besserer Technik gewesen sein muss.

Das Bauernmuseum wurde auch als außerschulische Bildungsstätte für Erwachsene und Kinder konzipiert. Dieser Initiierung lag ein Vorschlag des pensionierten Lehrers Jürgen Siebertz zugrunde, der zugleich auch der erste Vereinsvorsitzende war. Das Bauernmuseum Lammersdorf ist ein ganz besonderes Museum, denn hier kann man nicht nur staunen und betrachten – man darf viele der ausgestellten Exponate sogar anfassen! Gerade die haptische Beschäftigung mit den Exponaten löst meist Emotionen aus und lässt Erinnerungen an frühere Zeiten aufkommen.

Was die Informationen für Schulklassen und andere Gruppen angeht, so liegen im Bauernmuseum für den Sachunterricht konzipierte Arbeitsblätter aus, die Kindern ab 6 Jahren einen Einblick in das frühere Leben auf einem Eifeler Bauernhof gewähren.

In weniger als einem Jahr entstand in einem alten, leerstehenden Bauernhaus in der Lammersdorfer Bahnhofstraße ein mit ca. 2.000 Exponaten bestücktes Ausstellungsareal, das mit Recht als das Heimatmuseum des Monschauer Landes bezeichnet wird. Manche Besucher sprechen auch von einem „musealen Kleinod“ unter den deutschen Heimatmuseen, egal – auf jeden Fall ist es ein gelungenes Beispiel dafür, was Menschen ehrenamtlich schaffen können, wenn Motivation, Wille und Geschick zusammen kommen.

Im kommenden Jahr feiert das Bauernmuseum das 40-jährige Jubiläum und hat in dieser Zeit vielen tausend Besuchern einen Einblick in das Leben unserer bäuerlichen Vorfahren geben können.